Unsere 4. Station in dieser Saison hat uns das erste Mal ins Ausland geführt. Die Reise nach Frankreich ging für uns am Freitagmittag los und brachte uns über Belgien zum Clastres Dragway der Association Trophée Dragster um Eric Angeloni. Durch den ein oder andere Stau kamen wir, etwas später als geplant, gegen 19:30 Uhr an. Unser Freund und Fotograf Pat Weidman hatte uns ausreichend Platz im Fahrerlager freigehalten und bei unserer Ankunft waren wir sehr freudig überrascht, dass wir weit mehr bekannte Gesichter als erwartet begrüßen durften.

 

Vor dem Aufbau unseres Camps hieß es noch schnell Lucille abladen und zur technischen Abnahme. Gegen 22:30 Uhr stand unser Camp und wir haben uns zu unserer ersten Nacht ins neue Zugfahrzeug gebettet. Am Samstagmorgen hat uns bereits beim Aufwachen die Sonne bei blauem Himmel angelacht, die Luft war noch etwas frisch aber somit auch reich an Sauerstoff. Nach einem Zeitplan haben wir vergeblich gesucht, was letztlich aber auch nicht nötig war, da wir vor jeder Runde von Vince Duke Perrier auf seinem Mofa informiert wurden und somit nie länger als 15 bis 20 Minuten im Lineup verbracht haben.

 

In Q1 konnten wir leider keine passable Zeit zusammenbringen, da aufgrund unserer schwächelnden Starterbatterie das Shifnoid Schaltventil seinen Dienst verweigert hat und Lucille im ersten Gang in den Drehzahlbegrenzer gerauscht ist. Vor Q2 haben wir das Shifnoid Schaltventil kurzerhand stillgelegt und es wurde wieder per Hand am Schalthebel gezogen. Wir haben unseren Index in Q2 auf 10,80 Sekunden festgelegt und sind mit 10,852 auch unsere beste Qualifikation gefahren. In Q3 hatte Lucille ihre erste Überraschung des Wochenendes für uns parat, eine neue Bestzeit von 10,710 Sekunden. Mit einer neuen 60 Fuß Bestmarke von 1,474 Sekunden und 204,64 km/h Topspeed hat sie ihre bisherige Bestzeit um über eine Zehntelsekunde nach unten geschraubt. Unseren Index haben wir für Q4 dann auf 10,70 Sekunden angepasst und sind mit einer Zeit von 10,756 Sekunden zwar halbwegs gut herangefahren, aber eine Verbesserung blieb leider aus. Q5 musste bei einsetzender Dämmerung und aufgrund den einzigen Oildown des Tages leider auf Sonntagmorgen verschoben werden.

 

Das Wetter am Sonntag stand dem vom Samstag in nichts nach, wir hatten Sonne satt und Temperaturen bis 27° Celsius bei strahlend blauem Himmel. Q5 stand an und wir haben uns für einen aggressiven Index von 10,75 Sekunden entschieden. Lucille hatte sich aber noch etwas mehr vorgenommen und donnerte nochmals zu einer neuen Bestzeit, welche ab diesem Zeitpunkt 10,636 Sekunden beträgt. Wir waren absolut geschockt, denn wir hätte nicht mal ansatzweise eine solche Zeit mit unserem aktuellen Setup erwartet. Die 1/8-Meile Bestmarke steht nun bei 6,781 Sekunden und auch bei den 60 Fuß konnten wir uns weiter verbessern, hier liegen wir nun bei 1,462 Sekunden.

 

In die Eliminations sind wir dann letztlich von Platz 11 aus gestartet und hätten es in Runde 1 mit Sylvie Lavaud und ihrer Lady Marmelade zu tun bekommen, doch da diese mit Motorenproblemen zu tun hatte sind wir per Bye-Run ins 1/8-Finale eingezogen. Dort standen wir mit Bruno Chamagne und seinem Chevy Monza an der Ampel. Bereits am Start lagen wir vorne und im Ziel hatten wir satte 4 Zehntel Sekunden Vorsprung sowie den Einzug ins 1/4-Finale in der Tasche. In der Runde der letzten 8 mussten wir gegen den 2. aus der Qualifikation antreten. Peter Soursas hatte seinen 1971er Plymouth Cuda bestens unter Kontrolle und hat uns mit einer Reaktionszeit von 0,016 Sekunden bereits an der Startampel geschlagen. Später konnte er sich nicht nur den 1. Platz der Pro ET am Wochenende sichern, sondern hat auch die französische Drag Racing Meisterschaft in der Pro ET gewonnen.

 

Unser Fazit unseres Kurztrips nach Frankreich ist durchweg positiv. Die Strecke ist grandios, so eng wie auf den Bildern ist es bei weitem nicht, und die Organisation ist spitze. Zu verbessern wäre lediglich die Rückführung, auf der sich, trotz der Säuberung durch die Crew, leider sehr viele kleine Steinchen und vereinzelt auch andere spitze Gegenstände wiederfinden. Weiterhin wäre es wünschenswert, dass bereits am Freitag gefahren werden kann. Wir werden im nächsten Jahr aber auf jeden Fall wiederkommen.