Unsere Off-Season im Winter 2017 auf 2018 haben wir dazu genutzt Lucille von ca. der Hälfte aller Kabel, die sich durch ihren Innenraum schlängelten zu befreien. Das serienmäßige Armaturenbrett samt Lüftungskasten und sämtliche Leitungen der bereits stillgelegten Klimaanlage sind ebenfalls raus geflogen. Ein IQ3 Street Dash von Racepak Data und ein Grant Steering Wheels Lenkrad, in das die Buttons für Linelock und Transbrake integriert wurden und das per Strange Engineering SFI Snap-off Nabe schnell abgezogen und wieder aufgesteckt werden kann, stellen die neue „Kommandozentrale“ dar. Last but not least wurde die schwere und im Bezug auf die Leistungsausbeute eher hinderliche original Abgasanlage durch eine 3“ Edelstahl-Abgasanlage samt Fächerkrümmer vonBorla Exhaust ersetzt.

Unsere erste Station machten wir, wie auch die Jahre zu vor, beim Saisonauftakt bei 1on1-motorsports auf dem Phoenix Dragway in Bad Sobernheim. Aufgrund technischer Probleme konnte leider nur auf die 1/8-Meile Distanz gestartet werden. Hier hatte Lucille arge Probleme an die Mindestanforderung der ProET Klasse von 7,49 Sekunden heranzufahren, geschuldet war dies dem mangelnden Grip. Letzten Endes sprang in der Qualifikation Rang 13 unter 15 Teilnehmern heraus. Am Renntag hieß es dann leider Rainout und wir mussten mit lediglich 21 Punkten die Heimreise antreten.

Rennen Nummer zwei führte uns nach Alkersleben zu Maik Hinkel und seinen Speeddays / King of Germany. Hier traten wir neben der ProET Klasse auch im King of Germany RWD (RearWheelDrive) an. Durch die Doppelnennung hatten wir die Möglichkeit mehr Läufe zu machen und somit mehr Daten zu sammeln und uns besser auf die Gegebenheiten vor Ort einzustellen. Im King of Germany RWD hatten wir es mit überwiegend schnelleren Fahrzeugen zu tun und konnten uns daher nur auf Platz 6 von 9 Starten qualifizieren. In Runde 1 der Eliminations war dann auch bereits Schluss und wir mussten uns Arndt Putzmann und seinem Kaeferdesaster geschlagen geben. Ganz anders lief es in der ProET Klasse, hier konnten wir nicht nur den Top Qualifier markieren, sondern auch am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen. Im Finale wurden dem Drag Racing Veteranen Gerd Habermann durch eine Reaktionszeit von 0,017 Sekunden bereits 2 ½ Zehntel Sekunden aufgebrummt, was ihn dazu Zwang volles Risiko zu gehen und letztlich einen Breakout für zur Folge hatte.

Unser drittes Rennen war das JADE-Race in Mariensiel bei Michael Behrens, André Martens und ihrem sympathischen Gefolge. Nach gut 7 stündiger Anreise haben wir uns schnell zurechtgefunden und gingen gut gelaunt und guter Dinge ans Werk. Leider hatten Lucilles Hoosier Racing Tire Drag Radials nach den ersten beiden, noch recht passablen, Qualifikationsläufen ihr Lebensende erreicht. Anschließend waren keine vernünftigen Zeiten mehr möglich und somit mussten wir uns mit Rang 16 bei 23 Qualiteilnehmern begnügen. In Runde 1 der Eliminations sind wir gegen Frank Römer mit „stumpfen Waffen“ ausgeschieden.

Vor dem vierten Rennen mussten somit neue Reifen herbei. Nach reichlicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen Lucille ein komplett neues Rad-Setup zu verpassen. Die neuen Felgen stammen von Forgestar und wurden mit Reifen von Hoosier bestückt. Vorne wurde der Rollwiederstand durch die nur 4,5 Zoll breiten Skinnies reduziert und an der Hinterachse die Traktion durch richtige Drag Slicks drastisch verbessert.

Ebenfalls in der Rennpause zwischen dem JADE Race und den NitrOlympX haben wir in Puncto Sicherheit aufgerüstet. Der 8-Punkt Überrollbügel wurde zum 10-Punkt Überrollkäfig erweitert und zusätzlich mit einem Funny Car Cage versehen.

Bestens gewappnet ging es also als nächstes zu unserem alljährlichen Saisonhighlight, den NitrOlympX auf der Rico Anthes Quartermile des Hockenheimring Baden-Württemberg. Das Wetter war ebenso hervorragend wie unsere Stimmung und so konnten wir bereits in den Qualifikationsläufen zwei Mal eine neue Bestzeit fahren. Am Ende sprang für uns Platz 8 von 38 Startern heraus, nach dem wir in Q3 unseren Index (10,95 Sekunden) bis auf 67 Tausendstel getroffen hatten. Am Rennsonntag mussten wir es in der ersten Ausscheidungsrunde mit einem sehr erfahrenen Engländer und seinem Peugeot 205 mit V8 aufnehmen. Gewonnen haben wir diesen Lauf direkt an der Ampel, da unser Gegner ein dickes Rotlicht gefahren ist. Allerdings wäre es für ihn auch ohne Fehlstart äußerst schwer geworden uns zu schlagen, mit einer Reaktionszeit von 81 Tausendstel und einer ET von nur 12 Tausendstel über Index haben wir nicht nur unsere erste 10er Zeit sondern auch einen der besten Läufe unserer Karriere auf die Bahn gezimmert. Im Achtelfinale waren wir mit unserer direkten Konkurrentin um den 2. Platz im DMSB Drag Racing Pokal konfrontiert. Obwohl unser Start mit 141 Tausendstel etwas schlechter war konnten wir durch eine ET von lediglich 16 Tausendstel über unserem Index erneut überzeugen und sind mit einem weiteren 10er Lauf ins Viertelfinale eingezogen. Dort wartete der zweite Konkurrent um den 2. Platz im DMSB Drag Racing Pokal. Nach dem wir bereits durch die Waterbox und ready zum Burnout waren zwang uns ein technischer Defekt eines der vor uns gestarteten Fahrzeuge in die vorzeitige Mittagspause. Als wir nach der Mittagspause zum Start gebeten wurden musste alles recht schnell gehen und wir konnten unser Getriebe leider nicht auf die Ideale Betriebstemperatur bringen. Den Lauf haben wir dann, trotz besserer Reaktionszeit, mit 124 Tausendstel verloren. Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale waren die NitrOlympX erneut eine absolut tolle und atemberaubende Veranstaltung, die wir jedem Motorsportfan ans Herz legen können.

Obwohl wir die Saison mit den NitrOlympX abschließen wollten, hatten wir uns kurzfristig dazu entschlossen im Oktober noch mal nach Bad Sobernheim zu fahren, um wichtige Punkte für die Wertung der deutschen Drag Racing Meisterschaft des DMV zu sammeln und wurden mit dem 3. Platz und somit einem weiteren Pokal belohnt. Zwischen den beiden Veranstaltungen hat Lucille, als letztes Goodie für diese Saison, noch einen neuen Fahrersitz von Kirkey Racing Fabrication Inc. spendiert bekommen.

Wir entschlossen uns erst Samstag früh anzureisen und sind kurz vor 10 Uhr auf dem Phoenix Dragway von 1on1-motorsports.de eingetroffen. Die technische Abnahme haben wir wie gewohnt mit Bravour bestanden doch leider mussten wir bis 16.30 Uhr warten bis wir unseren ersten Qualilauf absolvieren konnten. Am Ende der Qualifikation, deren 3. und letzter Lauf am Sonntagmorgen stattfand, stand mit einer 11.24 zwar eine neue persönliche Streckenbestzeit für uns zu Buche, jedoch sind wir bei allen 3 Qualifikationsläufen einen Breakout gefahren und mussten uns somit auf dem letzten Qualifikationsplatz begnügen. Die neuen Hoosier Drag Slicks haben unsere Erwartungen mehr als übertroffen. In den Eliminations kam dann bereits in Runde 1 das aus, bei dem wir uns mit einer Reaktionszeit von 1 Tausendstel Sekunde konfrontiert sahen und uns mit 53 Tausendstel geschlagen geben mussten.

Wir blicken zurück auf eine Saison mit 5 tollen Rennen unter Freunden und Gleichgesinnten. Mal mehr und mal weniger erfolgreich konnten wir dennoch 4 Pokale ergattern und haben für die nächste Saison noch Luft nach oben. In der Off-Season im Winter 2018 auf 2019 gibt es für Lucille neben dem obligatorischen Service noch das ein oder andere Goodie und wir werden sie weiter abspecken. Wir bedanken uns bei allen Sponsoren und Supportern für die tolle Unterstützung und freuen uns schon jetzt auf die Saison 2019 in der wir erneut in der ProET Challenge der Drag Race Union, dem DMSB Drag Racing Pokal und der Deutschen Drag Racing Meisterschaft des DMV Motorsport an den Start gehen werden.

Wir wünschen euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.