Mit Rennen Nummer 4 stand unser absolutes Saison Highlight an. Auf der Rico Anthes Quartermile des Hockenheimring Baden-Württemberg fanden zum 33. Mal die NitrOlympX 2018 statt und wir gingen, wie gewohnt, in der Klasse ProET an den Start. Nach einer angenehmen Anreise am Donnerstagmittag gab es einen ersten kleinen Aufreger, als die Borla Catback Abgasanlage beim Abladen am Anhänger aufsetzte und von den Fächerkrümmern rutschte. Dank Member Juergen von The A-Team Dragrace, der uns hilfreich zur Hand ging, konnten wir die Abgasanlage wieder an ihren Platz bringen und festschrauben. Anschließend wurde Lucille abgeladen und das Fahrerlager aufgebaut. Nachdem auch unsere Service-Crew aus Österreich eingetroffen ist ging es zur technischen Abnahme, die wir, mit Hinweisen auf die SFI Rezertifizierung des Getriebeschutzes für 2019, ohne Probleme bestanden haben. Somit war der erste Tag zu Ende und wir haben uns mental bereits auf den ersten Renntag eingestellt, denn am Freitag stand bereits um 9 Uhr der erste Qualilauf für unsere ProET Klasse an.

Nach einem sauberen Burnout mit den neuen Dragslicks von Hoosier Racing Tire standen wir vor unserem ersten Lauf, für den wir mit einem Index von 10,50 Sekunden extra tief gedialt haben, um einen Breakout zu vermeiden. Kurz nach dem Start, der mit einer 60 Fuß Zeit von 1,712 Sekunden hinter unseren Erwartungen lag, hat es plötzlich geknallt und die Geräuschkulisse im Innenraum war ungewohnt laut. Zur Sicherheit haben wir direkt das Gas weggenommen und Lucille ausrollen lassen. Am Ende stand eine Zeit von 14,509 Sekunden bei 84,89 km/h auf dem Timeslip. Die Ursache wurde recht schnell ausgemacht und Glücklicherweise traf der erste Verdacht einer abgescherten Antriebswelle nicht zu. Die Abgasanlage war erneut von den Fächerkrümmern gerutscht, dieses Mal zum Glück nur auf der rechten Seite und nicht komplett. Zurück im Fahrerlager standen wir nun vor der Entscheidung uns die Arbeit zu machen und die Abgasanlage vor Ort erneut behelfsmäßig festzuschrauben oder sie komplett abzubauen und nur mit Fächerkrümmern zu fahren. Da das Risiko doch recht hoch war, dass die Abgasanlage erneut herausrutscht haben wir uns für die zweite Variante entschieden und sind ab dem 2. Qualilauf nur noch mit den Borla Fächerkrümmern gefahren, soundtechnisch auf alle Fälle ein großer Schrift nach vorn. Der 2. Qualilauf stand nach der Mittagspause um 14:30 Uhr an und wir konnten mit 11,301 Sekunden eine erste halbwegs ordentliche Zeit fahren. Mehr war in diesem Lauf nicht drin, Lucille kam beim Burnout relativ schnell quer und wir mussten früh das Linelock aufmachen. Aus diesem Grund mussten wir auch beim Lauf diverse Male korrigieren um nicht in der Mauer zu landen. Kurz vor 19 Uhr haben wir dann hoffnungsvoll für unseren 3. Qualilauf im Lineup gestanden als es anfing leicht zu tröpfeln und als das Tröpfeln zu Nieselregen überging wurden wir zurück ins Fahrerlager geschickt und es hieß Rainout.

Für den 3. Qualilauf am Samstagmorgen haben wir unseren Index auf 10.95 Sekunden angepasst, und konnten mit einer Zeit von 11,017 Sekunden bis auf 67 Tausendstel an diesen heranfahren und eine neue Bestzeit aufstellen. Auch die 60 Fuß Zeit konnten wir auf fabelhafte 1,560 Sekunden herunterschrauben. Anschließend hatten wir den gesamten Tag über Pause und haben uns die großen Mädels und Jungs der FIA European Dragracing Championship angeschaut. Unser 4. Qualilauf, der für 17.30 Uhr angesetzt war, wurde leider aufgrund diverser Unterbrechungen gestrichen und wir beendeten die Qualifikation auf einem passablen 8. Platz im 40 Starter umfassenden Feld der ProET Klasse.

Am Rennsonntag standen die Eliminations an, in deren 1. Runde wir auf den Engländer Bob Molden in seinem V8 befeuerten Peugeot 205 des White Noise Drag Racing Team. Die Luft war frisch und die Strecke top präpariert, somit haben wir unseren Index bei 10,95 Sekunden belassen und wir wurden mit einer weiteren Bestzeit und unserer ersten 10er Zeit sowie dem Einzug ins Achtelfinale belohnt. Den Lauf hatten wir durch das Rotlicht von Bob bereits am Start gewonnen, haben den Lauf jedoch voll durchgezogen und sind mit einer Zeit von 10,962 Sekunden bis auf 12 Tausendstel an unseren Index herangefahren. Zudem haben wir auch unseren Topspeed minimal auf 200,01 km/h verbessert. Im Achtelfinale hatten wir uns mit Janine Hagen und Ihrem Herbert der CLK von Schumann-Motorsport zu tun und waren uns um ihre Qualität am Steuer bewusst. Da sich die äußerlichen Bedingungen nicht signifikant verändert haben beließen wir unseren Index weiterhin bei 10,95 Sekunden. Ein klasse Fight auf der Rico Anthes Quartermile, den sich Lucille und Herbert hier abgeliefert haben. An der Ampel konnten wir bereits gute 1 1/2 Zehntel Sekunden Vorsprung herausholen, unsere Bestmarke bis zu den 60 Fuß konnten wir auf 1,545 Sekunden herunterschrauben und mit 18 Tausendstel zu unserem Index die nächste 10er Zeit fahren. Janine fuhr zwar knapp 1 Zehntel Breakout, doch selbst mit perfekt getroffenem Index hätte sie den Lauf verloren. Nun stand das Viertelfinale gegen Frank Römer in seinem 2nd Generation Camaro, an dem wir bereits beim Jade-Race 5 Wochen zuvor, damals noch mit stumpfen Waffen, gescheitert waren. Auch gegen Frank Römer konnten wir uns an der Startampel einen minimalen Vorsprung herausfahren, den wir jedoch nicht bis in Ziel halten konnten. Dort hatte Frank einen Vorsprung von etwas mehr als 1 Zehntel Sekunde, er kam bis auf 36 Tausendstel an seinen Index heran. That’s racing folks! Wir gehen davon aus, dass eine minimale Unterbrechung beim Schaltvorgang vom 1. in den 2. Gang für die schlechtere Zeit verantwortlich war. Diese führen wir entweder auf zu kaltes Automatikgetriebeöl, was wir nach der halbstündigen Mittags(zwangs)pause nicht mehr nach oben bringen konnten, oder auf einen zu späten Schaltvorgang, und somit kurze Zeit im Drehzahlbegrenzer, zurück.

Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dem Wochenende bei den 33. NitrOlympX und freuen uns bereits jetzt auf die nächste Saison. Wir konnten unser neues Setup mit Skinnies und Dragslicks erfolgreich testen, sind gleich 2 Mal in die 10 Sekunden gefahren und ein knappes Aus im Viertelfinale ist auch nicht zu verachten.