Auch in der Saison 2019 sollten die NitrOlympX, das größte Dragster Spektakel außerhalb der USA, für uns zum Highlight der Saison werden. Leider haben wir am Sonntagabend mit gemischten Gefühlen den Hockenheimring wieder verlassen, aber beginnen wir nun am Anfang. Anreisetag war für uns der Donnerstag und wir sind gegen 14:30 Uhr im Fahrerlager eingetroffen. Beim Abladen noch mal kurz unter Lucille gelegt und die SFI Sprengschutzmatte gerichtet, die wir seit dieser Saison fahren müssen. Glücklicherweise konnten wir im Trockenen Aufbauen und uns um 17 Uhr pünktlich für die technische Abnahme anstellen. Durch waren wir durch die technische Abnahme zwar an sich schnell, aber bis wir tatsächlich dran waren sind gut 2 Stunden vergangen. In der Zwischenzeit sind auch unsere Freunde aus Österreich eingetroffen und unser Fahrerlager konnte vervollständigt und der Grill angeschmissen werden.

 

Am Freitag standen dann gleich 3 Qualifikationsrunden auf dem Programmzettel und wir gaben mit der ProET Klasse um 9:00 Uhr den Startschuss zu den 34. NitrOlympX. Wir haben uns entschlossen den Dial-In mit 10,80 Sekunden relativ tief anzusetzen, um so die Gefahr einen Breakout zu fahren auf ein Minimum zu reduzieren. Lucille kam mit der Strecke auf anhieb gut zurecht und fuhr mit einer Zeit von 10,853 Sekunden auf Platz 7. Danach ging das große Warten auf die 2. Qualifikationsrunde los. Es gab über den Tag diverse Unterbrechungen durch Oildowns und so kam es schlussendlich, dass nicht nur unsere 2. Qualifikationsrunde, sondern auch unsere 3. Qualifikationsrunde gestrichen wurde.

 

Am Samstag hat sich das Wetter verschlechtert und wir haben es, aufgrund einsetzenden Nieselregens, nicht geschafft unsere 2. Qualifikationsrunde am Samstagmorgen um 9:00 Uhr zu fahren. Gegen 11:00 Uhr hatte Petrus ein Einsehen und die Streckencrew konnte sich daran machen die Rico Anthes Quartermile zu trocknen. Gegen 12:00 Uhr ging es wieder vor ins Lineup, doch unsere 2. Qualifikationsrunde sind wir erst gegen 13:00 gefahren, Lucille konnte sich, mit einer Zeit von 10,936 auf einen 10,82er Index, allerdings nicht weiter verbessern. Eine ganz besondere Freude hat uns meine Großcousine Fabienne bereitet, die rechtzeitig vor dem 2. Qualifikationslauf angekommen ist. Sie hat uns mit ihrer Kamera am Samstag und Sonntag begleitet und viele großartige Bilder geschossen. Leider hat ab ca. 15:00 Uhr der Regen erneut eingesetzt, somit war unsere 2. Qualifikationsrunde auch unsere letzte und da sich kein Kontrahent mehr vor uns geschoben hat sind wir auf dem 7. Qualifikationsplatz in die Eliminations gegangen.

 

Nach einer verregneten Nach begrüßte uns am Sonntag strahlend blauer Himmel und es wurde am Renntag nicht nur auf der Strecke heiß. Für das 1/16-Finale war als Startzeit 9:00 Uhr angesetzt, jedoch dauerte es bis 9:30 Uhr zum ersten Start. Durch ein Rotlicht unseres Gegners Andrea Del Rio haben wir die erste Runde der Eliminations bereits an der Ampel gewonnen. Auf den 10,82er Index hat Lucille eine Zeit von 10,970 Sekunden gefahren und wir haben uns direkt nach dem Lauf erste Gedanken über den neuen Index für das 1/8-Finale gemacht. Auch die stetig steigenden Temperaturen haben dafür gesorgt, dass wir diesen weiter nach oben, auf 10,95 Sekunden, korrigiert haben. Bis zur zweiten Runde der Eliminations wurden wir jedoch auf eine harte Geduldsprobe gestellt, da wir bis sage und schreibe 17:30 Uhr warten mussten. Im 1/8-Finale mussten Lucille gegen die befreundete Flying Lemon und Manni Grässer an die Ampel, an der auch das Rennen bereits entschieden wurde. Dieses Mal war es kein Rotlicht, doch Lucilles Reaktionszeit von 0,099 Sekunden gegenüber den 0,399 Sekunden der Flying Lemon besiegelte bereits am Start ihr Schicksal. Mit einer Zeit von 11,093 auf den 10,95er Index war Lucille der Sieg nicht mehr zu nehmen. Im 1/4-Finale hieß es dann England gegen Deutschland und Lucille war mit dem starken Plymouth Sport Fury von Keith Herbert konfrontiert. Am Start trennten uns mit 0,066 zu 0,056 Sekunden gerade 10 Tausendstel und unseren Index von 11,05 Sekunden haben wir mit einer Zeit von 11,108 Sekunden auch sehr gut getroffen. Allerdings hatte auch hier Keith Herbert mit 0,057 Sekunden die Schnauze um eine weitere tausendstel Sekunde vorne. Summa summarum trennten uns im Ziel läppische 11 tausendstel Sekunden und Keith Herbert zog ins 1/2-Finale ein.

 

Nach dem Ausscheiden machten wir uns dann recht zeitnah an den Zusammenbau unseres Fahrerlagers und konnten kurz nach 20:00 Uhr die Heimreise antreten. Da wir Lucille noch in ihr neues Zuhause gebracht haben waren wir letzten Endes gegen Mitternacht zu Hause. Unser Resümee? Das Feeling auf der Rico Anthes Quartermile vor tausenden Drag Racing Begeisterten zu fahren ist einfach unbeschreiblich, ebenso den Druck von zwei startenden Top Fuel Dragstern im ganzen Körper zu spüren. Das viele Warten und das ständige nach hinten verschoben werden hinterlässt einen sehr faden Beigeschmack, da unser Meinung nach die Organisation im Lineup, ebenso wie die Qualität beim Reinigen der Strecke nach Oildowns, gegenüber den Vorjahren nachgelassen hat.

 

Unsere nächste Station der diesjährigen Saison führt uns am 14. und 15. September nach Frankreich zur Association Trophée Dragster, wo wir auf dem Clastres Dragway um weitere Punkte für die ProET Challenge der Drag Race Union kämpfen.